European Brass Band Championships 2025 – ein Rückblick
Dass mit solch einer Möglichkeit auch immenser Proben- und Organisationsaufwand verbunden ist, war allen von Anfang an bewusst, und jeder Einzelne in der Band gab vor dem Übenotenständer zu Hause, in den zahlreichen zusätzlichen Proben und mit der Übernahme einzelner Organisationsaufgaben sein Allerbestes. Auch die Aushilfen, die es durch ihr Mitwirken erst möglich machten, dass die Band in einer spielfähigen Besetzung antreten konnte, wurden im Handumdrehen Teil der Band. Neben dem im Voraus ausgewählten Selbstwahlstück „King Arthur“ bekam die Band einige Wochen vor dem Wettbewerb dann das sehnlichst erwartete Pflichtstück „Transitions into Energy“, das in akribischer Detailarbeit zerlegt, analysiert, umgeschrieben, verflucht, geübt, geprobt, zu schätzen gelernt und schließlich mit auf die Reise zur Meisterschaft genommen wurde.
Dann war es Anfang Mai endlich soweit, Dienstagnacht startete bereits der Sprinter, vollgepackt mit Instrumenten, Dämpfern und Gepäck auf den „Road to Stavanger“, während der Rest der Band sich am Donnerstag per Flugzeug auf den Weg machte. Sehr zufrieden war die Band mit ihrer zentralen Unterkunft, mit den Proberäumen, in denen sie die beiden Stücke unmittelbar vor dem Wettbewerb noch einmal anspielen und proben konnten und dem für norwegische Verhältnisse wunderbaren Wetter.
Ganz gespannt wartete die Band dann am Freitagmittag auf die Ergebnisse der Auslosung, in welcher Reihenfolge die 15 Bands ihre Stücke präsentieren werden. Während das Unglück bei einer anderen Band zuschlug, und diese jeweils am Freitag und am Samstag als Erste spielen musste, erwischte die BBR die recht günstig gelegenen Startplätze 5 und 6 und konnte an diesen Positionen im Starterfeld am Freitag das Pflichtstück und am Samstag ihr Selbstwahlstück präsentieren.
So gut spielen wie möglich war das Ziel, was der Band auch bei beiden Präsentationen wunderbar gelang. Die anderen Bands, die ohne Frage durch jahr(-hundert)e langes Pflegen der Brass Band-Tradition und durch hochkarätige Besetzungen einen größeren Vorsprung mitbrachten, spielten ihre Stücke perfekt und teils makellos.
Nachdem die BBR am Samstag schon relativ früh fertig war, erlebten sie sogar noch einige ihrer Idole live im Konzertsaal bei deren Wahlstücken, bevor am Abend nach einem ansprechenden Galakonzert endlich die lang ersehnte Preisverleihung stattfand. Als erste Band bei der Ergebnisverkündung genannt zu werden bedeutet Platz 15 von 15. Doch niemand ließ sich von diesem Ergebnis den Abend verderben, denn im Falle der Brass Band Regensburg in der Championship- Section bei einer Europameisterschaft bedeutet dies zwischen den Zeilen trotzdem, dass alles gegeben wurde! (Und dass eine Frisur, um die gewettet wurde, vor dem Rasiergerät verschont blieb 😉). Gefeiert wurde trotzdem auf eine aufregende Reise, darauf, so gut wie wahrscheinlich noch nie gespielt zu haben, und auf eine tolle Gemeinschaft. Neben schönen Erinnerungen kann die Band zudem auch die Bewertungsbögen der Jury mit heim nehmen, deren Expertise hervorragende Anhaltspunkte für die Entwicklung und weitere Probenarbeit der Band liefert.
Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb, und so gönnt sie die Brass Band Regensburg nur ein sehr kleines Päuschen, bevor sie im Juni schon in die nächste Probenphase für ihr Sommerprogramm „Showdown“ und den German Open im Herbst 2025 startet, dieses Jahr jedoch um die zahlreichen Erfahrungen der European Brass Band Championship reicher.